5. Mai 2024

KULTurwege

KULTurWEGE …

und KULTplatzentdeckungen

Bildende Kunst ist quasi eine Landschaft auf Leinwand; eine Installation ist eine imaginäre Landschaft, die in dem objektiven Raum gesetzt wird; eine Performance bespielt die Landschaft und stellt dadurch eine Öffnung zu magischen Raumerfahrungen her.

Wandern kann  eine Art von persönlicher Performance sein, in der wir unseren eigenen mythologischen Mustern folgen oder uns – auch das ist legitim – von den historisch-mythologischen Bedeutungen von Landschaften inspirieren lassen.

“Der Mensch bewegt sich, um ein Bedürfnis zu befriedigen. Mit seiner Bewegung zielt er auf etwas hin, das für ihn von Bedeutung ist. Das Ziel seiner Bewegung ist leicht zu erkennen, wenn diese sich auf ein konkretes Objekt richtet; es können aber auch immaterielle Dinge sein, die eine Bewegung auslösen.” (Laban, Rudolf von: Die Kunst der Bewegung. Wilhelmshaven 2003, S. 9)

Ich werde Kultplatz-Finderin und greife als solche auf archäologisches und geschichtliches Wissen zu, bediene mich aber auch volkstümlich-literarischer Überlieferungen, historischen Wunschdenkens (z.B. das Matriarchat!) oder spiele gänzlich mit subjektiv-künstlerischen Systemen, die ich auf die Landschaft – zu deren und meiner Freude – projiziere. Dadurch erschaffe ich intuitiv ein Resonanzfeld, in das sich nicht nur der Geist des Ortes manifestieren kann, sondern das auch das magische Wachstum und Gewahrsein einzelner Individuen, die sich an dieser Arbeit beteiligen möchten, begünstigt. Die blaue Blume öffnet den Berg.