Als ich das kleine A3- Bild vor zwei Monaten begonnen hatte, wusste ich noch nicht, dass es eine Hommage an Pan, den griechischen Gott der Vegetation, hinter dem sich der ägyptische Sonnengott Amun-Ra verbergen soll, werden wird. Der Hirtengott Pan lebte einst in Arkadien, was einerseits – ganz real – eine Landschaft im Zentrum des Peloponnes darstellt, andererseits aber eine mythische Landschaft, eine bukolische Phantasie ist, mit deren poetischer Darstellung der Dichter Virgil einst der Endzeitstimmung seiner Zeit mit einer Phantasie eines Goldenen Zeitalters begegnen wollte.
Auch in der Folgezeit blieb Arkadien ein künstlerisches Topos, das uns mit einer entspannten Schäferwelt, die durch lustvolle Hirten und Schäferinnen, Pans, Satyrn und Nymphen, Musik und Poesie charakterisiert ist, erfreut.
Doch mein Bild zeigt diese Utopie nicht, sondern führt eindrucksvoll vor Augen, was aus Arkadien in der Endzeitstimmung des Jahres 2012 geworden ist: Die Topographie des Glücks ist zum Nicht-Ort verkommen und Pan bleibt so nichts anderes übrig, als seine dämonischen Qualitäten zu zeigen, die auf ihn, den freundlichen Gott, im Laufe der christlich geprägten Jahrhunderte projiziert worden sind und die ihre Wirkung auf Pan nicht verfehlt haben. So ist er jetzt in der Lage, Zerstörer zu sein, der gerade durch sein nur scheinbar dunkles Werk eine Welt entstehen lässt, die, indem sie seiner Natur gemäß ist, auch für uns eine freudvollere Existenz als die jetzige ermöglichen wird.