Im Rückblick auf das letzte Wochenende gibt es neben der Prekarität des besuchten Stadtviertels und den Verwerfungen des hannoverschen Nahverkehrs natürlich auch einiges über den Tanz zu berichten.
An drei Tagen erlebte ich im TuT ein Wechselspiel zwischen Bewegung und Innehalten. Langsam bin ich dabei durch die Zeiten getanzt, habe mich in extrem Emotionen hineingesteigert, um dann in einer grotesken Pantomime innezuhalten. Erstaunt hat mich dabei, was im Zusammenspiel mit den Mittänzern entstehen kann und dies, obwohl ich doch selbst lieber alleine tanze und den allzu nahen menschlichen Kontakt scheue: Contemporary Dance – damit habe ich so meine Schwierigkeiten.
Erfreut hat mich nicht nur das selber tanzen und das Erproben eines eigenen Ausdrucks, sondern auch das Zuschauen bei den Tänzen der anderen Kursteilnehmern.
Anstrengend war das vergangene Wochenende zweifelsohne, auch weil es dabei tänzerisch-schauspielerische Aufgaben gab, die mir, beim Versuch der Überschreitung, meine Grenzen deutlich machten. Möchte ich diese überhaupt überwinden? Kann es mein Leben flexibler gestalten, hier neue Ausdrucksmöglichkeiten zu praktizieren, denn schließlich führt eine Veränderung im körperlichen Ausdruck immer auch zu persönlichen Wandlungen. Da aber, wo sich die eigene Persönlichkeit verändert, gerät auch das Gefüge der eigenen Realität ins Wanken. Oder möchte ich auf dem, was sich für mich als wirksam erwiesen hat, beharren und dieses notfalls auch verteidigen?
Die vielen Regieanweisungen störten mich, bin ich es doch gewohnt, die Macherin zu sein. Andererseits führte mich die Steuerung durch die Lehrerin zu Bewegungen, die ich sonst wohl nicht für mich entdeckt hätte. Grenzen erweitern sich. Den Kontakt scheue ich weiterhin.
Tanz ist eine fließende Kunst, die durchaus magische Wirkung entfalten kann. Die Bilder entstehen und vergehen gleichfalls im Meer der Zeiten. Ich möchte das Gesehene festhalten, doch schon sind die vielfältigen Bilder, innere wie äußere, verschwunden. Nur der Raum bleibt, erweitert sich aber gleichsam in der eigenen Imagination immer wieder zum beschwingten Spielplatz. Spielend. Tanzend. Verändernd!
Innehalten und reflektierend: Möchte ich das Projekt in der Gruppe weiterführen? Ich weiß es (noch) nicht.