
In der Kunsthalle in Bad Segeberg sind nicht nur beeindruckende Holzschnitzereien von Otto Flath, sondern auch seine humoristischen Karikaturen im Original und auch in digital aufbereiteten Version zu sehen.
Aufmerksam auf Otto Flath wurde ich durch Ulrike Wallis, mit der ich die große Holzskulptur von Peter Lampasiak in der Michael-Kirche in Hannover als künstlerische Inspiration für tänzerische Entdeckungen erfahren habe. Peter Lampasiak Schnitzerei stellt Michael, den Namensgeber der Kirche, im Drachenkampf dar. Dies ist ein Motiv, was ich auch bei Otto Flath wiederfand.
Otto Flaths hölzernen Werke, die in der Kunsthalle Bad Segeberg zu finden sind, strahlen eine Weltentrückbarkeit aus, die Kunst als ein Medium für die Erfahrung göttlicher Welten versteht.








Im kleinen Museumsführer der Otto Flath Stiftung erfahre ich, dass dies wohl Ellen Burmester, die zusammen mit ihrem Ehemann, den Künstler gefördert hat, geschuldet ist.
“Die Kunst sollte vor allem befreien von enger Menschlichkeit. Sie soll ‘die erhöhte Förderung des Kündenkönnens erfüllen”. Kunst sah sie eindeutig als “Schwester der Religion” und den Künstler als religiösen Verkünder.”
Otto Flath Stiftung: Museumsführer, Bad Segeberg 1992, S. 19
Allerdings gehe ich davon aus, dass diese Beeinflussung durch Ellen Burmester nicht auf fruchtbaren Boden hätte fallen können, wenn diese Sichtweise nicht auch in Resonanz zu Otto Flath gegangen wäre. Insgesamt hat wohl das Zusammenleben des Ehepaars Burmester mit Otto Flath zu einer fruchtbaren künstlerischen Gemeinschaft geführt, die bis in die Gegenwart hinein ihre Strahlkraft nicht verloren hat.

Als ich von der Rückreise aus Grömitz einen Halt in Bad Segeberg einlegte, hatte ich Glück, schließlich fand im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers und des Ehepaars Burmesters gerade eine Finissage zu einer Ausstellung von Holzskulpturen von Hans-Ulrich Kittelmann statt. Dies wiederum führte, neben den Genuss der Ausstellung, zu weiteren interessanten Begegnungen. Ein Herr spielte die Maultrommel und ein anderer erzählte von der Freude, die ihm die Digitalisierung der Zeichnungen von Otto Flath bereitet hat und so war es insgesamt ein zauberhaft und inspirierender Nachmittag, den ich in Bad Segeberg erleben durfte.
