19. Mai 2024

Auf zur Westerplatte!

(Mittwoch, 4. Juli) Der Fahrkartenkauf in Marienburg gestaltet sich unproblematisch. Die Verkäuferin spricht Englisch und der Bahnhof ist mit Anzeigetafeln ausgestattet. 

Der Regionalzug braucht eine halbe Stunde bis zum Danziger Hauptbahnhof. Von dort nehme ich mir ein Taxi bis zum Hotel.

Novotel Gdansk

Dieses kommt, im Vergleich zur einfachen Pension in Marienburg,  recht luxuriös daher. Auszusetzen ist vor allem, dass es nur einen kleinen Fahrstuhl gibt, auf dem man, wenn man Pech hat, lange warten muss. Dies gestaltet den Transport des Gepäcks zum Zimmer schwierig, insbesondere wenn Reisegruppen anreisen. Das Bett ist recht bequem, das Internet gut und das Fernsehen zeigt als deutschsprechenden Sender nur RTL.

Das Hotel weist einen hübschen Innenhof auf, auf dem man, schönes Wetter vorausgesetzt, entspannt sitzen kann. 

Bis zur Altstadt sind es auch nur wenige Schritte und so mache ich mich auf, um am Grünen Tor eines der Schiffe zu besteigen, die zur Westerplatte fahren. 

Die Westerplatte

Aufgrund des Versailler Vertrages war Danzig zwar in der Mehrheit von deutscher Bevölkerung bewohnt, der Hafen unterstand aber polnischer Verwaltung. Dies führte zu Konflikten. Auf der Westerplatte unterhielten die Polen ein Munitionslager. Dieses wurde 1939 von einem deutschen Schiff angegriffen, was als Beginn des Zweiten Weltkriegs datiert wird. Am siebten Tag der Belagerung kapitulierten die polnischen Soldaten. 

Die Fahrt mit dem Piratenschiff den Hafenkanal entlang, vorbei an Gebäuden der Danziger Werft, dauert eine halbe Stunde.

Danziger Werft

Auf der Westerplatte hat man wahlweise keinen, eine oder zwei Stunden Aufenthalt. Danach geht es zurück. 

Ich fahre mit einem Touristentaxi bis zum Denkmal, dass an den Widerstand der Polen gegen die Deutschen erinnern soll.

Dann laufe ich von dort zum Bootsanlieger zurück. Einige Schrifttafeln in polnischer und englischer Sprache weisen auf militärische Gebäude hin. Beeindruckt hat mich die Neue Kaserne, die den letzten Rückzugsort der polnischen Truppen darstellte. Aufgrund von Blindgängerexplosionen in der Nachkriegszeitund und den Abtrag des Nordflügels aus Gründen der Wegführung sieht das Gebäude sehr mitgenommen aus, ist aber so konserviert, dass man es ohne Gefahr für Leib und Leben begehen kann. 


Zurück laufe ich am Uferweg an einer Reihe von Munitionslager und an einem Wachturm aus sowjetischer Zeit entlang. Von hier aus ist auch die Ostsee zu sehen. Im 19. Jahrhundert gab es auf der Westerplatte sogar ein Kurbad, was die Danziger zu Sommerfreuden einlud.

Am Bootsanlieger gönne ich mir, bevor es zurück nach Danzig geht, noch ein Bier.

Die Souvenirstände  an der Westerplatte mit Militär-Equipment sind grenzwertig.

#Danzig #Westerplatte

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