5. Oktober 2025

Einmal quer durch Deutschland: Von Thüringen in die Eifel

Der Tag gestaltete sich anstrengend. Mit der Bahn wollte ich von Eisenach nach Gemünden. Die Bahnauskunft zeigte mir ein dreimaliges Umsteigen an und ich ahnte  schon Schlimmes, weiß ich als routinierte Nutzerin öffentlicher Verkehrsmittel doch, dass jeder Wechsel der Verkehrsmittel mit  unvorhersehbaren Risiken, verbunden ist. Diese sind mit  den Stichworten  “Verspätungen” und “Suche nach der richtigen Abfahrtsstelle” treffend umschrieben. Meine Vorahnungen wurden übertroffen.

Eisenach: Meine persönlichen Höhepunkte!

Doch dann  endlich taucht das 1902 errichtete Burschenschaftsdenkmal auf der Göpelskuppe in Eisenach vor mir auf.  Sieht es nicht erhaben aus? Die neun Säulen sollen die deutschen Burschenschaften symbolisieren. Zusammengehalten werden sie von einem Architrav, das mit den Worten “Ehre. Freiheit. Vaterland” beschriftet ist.  Weiter oben zieren neun Köpfe bedeutender Männer der Geschichte das Denkmal: Hermann, Karl der Große, Luther, Dürer, Goethe und Beethoven. 

Die Kurische Nehrung

In der Nähe des Anwesens von Thomas Mann liegt auch das Hermann-Blode-Museum. Dies ist das ehemalige Stallgebäude des Hermann-Blode-Hotels. Hier lebten zeitweise Künstler, die die Kunstakademie Königsberg bis in die 30er Jahre hinein mit Stipendien versorgt hatte, um in der Ruhe der kurischen Nehrung und im gegenseitigen Austausch zum kreativen Schaffen angeregt zu werden. Nidden gehörte bis 1919 zum deutschen Reich, danach wurde es dem Mandatsgebiet Memelland zugeteilt. Ab 1923, in dem  das Memelland von Litauen annektiert wurde, besuchten Künstler das Haus. In der nationalsozialistischen Zeit ab 1939 wurde das Memelland wieder dem deutschen Reich zugerechnet. Ab 1945 gehörte es zur Sowjetunion und  war gar bis 1961 militärisches Sperrgebiet. Ab 1990 gehört es  erneut zum unbabhängigen Litauen und somit auch zur Europäischen Union.