Am nächsten Tag machten wir uns per Fahrrad von Schloss Klink auf nach Waren, nicht ohne vorher das fabulöse Frühstücksbüffet des Hotels genossen zu haben.

Auf dem Weg nach Waren passierten wir einen Campingplatz, dessen Name bei mir zuerst Befremdung ausgelöst hat: den Camping- und Wohnmobilpark Kamerun. Mir erschien die Benennung nach einem afrikanischen Land zuerst erstaunlich, doch dann erklärte ich mir die Namensgebung mit der deutschen Kolonialvergangenheit. Kamerun war schließlich einmal Bestandteil des deutschen Reiches gewesen und wirklich, so erzählte es uns die Rezeptionistin, hatte ein deutscher Kolonialbeamter, Militärangehöriger oder was auch immer nach seiner Rückkehr das Gelände an der Müritz gekauft und wohl in einem Anflug von Sentimentalität “Kamerun” getauft.
Den Campingplatz ziert nun eine kamerunische Flagge und auch das Ambiete ist afrikanisch dekoriert. Ein Blick auf die Speisekarte des Restaurants zeigt eine Reihe von afrikanischen Rezepten, die allerdings weniger von der kamerunischen als von der gambischen Küche, mit Ausflügen nach Südafrika, inspiriert sind.
Gegessen haben wir dort nicht, weswegen ich hier kein abschließendes Fazit ziehen kann.
Weiter ging es im beständigen Auf und Ab. Schließlich erreichten wir unser Ziel, schauten uns eine Kirche an, genossen das Ambiente des hübschen Marktplatzes und fuhren schließlich mit dem Schiff gemütlich zurück nach Klink.

Über den folgenden Tag, den letzten “richtigen” Urlaubstag, gibt es nicht viel zu berichten, außer dass wir den Sauna- und Wellnessbereich des Hotels genossen. Der punktete mit einer tollen Aussicht auf die Müritz und vermittelte auch ansonsten – mit Swimming Pool und mehreren Saunen ausgestattet – ein Wohlfühlerlebnis, das jedoch angesichts der hohen Übernachtungspreise des Hotels – modernisiert werden sollte.
Am Abend aßen wir beim “Müritzer Bauernmarkt” deftig-rustikal und ließen den Tag gemütlich ausklingen.
Am 10. Tag waren wir das Fahrradfahren endgültig leid und ließen uns von der Fähre nach Waren übersetzen. Dort nahmen wir den Zug nach Rostock und fuhren mit dem IC zurück nach Hannover. Da der Fahrradtransport bei der Hinfahrt uns arge Probleme bereitet hatte, waren wir erfreut, dass er diesmal ohne Erschwernisse verlief.
Im Zug hatte ich nun ausreichende Muße um mir Walter Pater’s “The Renaissance Studies in Art and Poetry” als Hörbuch anzuhören und so meine Kenntnisse über die Renaissance aufzufrischen. Schließlich hatte ich die letzten drei Nächte in einem Hotel, dessen Hauptgebäude im Neorenaissance-Stil erbaut war, verbracht und das von uns besuchte Schloss in Güstrow stellt sogar einen originärer Renaissance-Bau. Und so ging dann eine erlebnisreiche Reise zu Ende.