Das Spiegel-Gespräch mit Georg Baselitz, irgendwann im laufenden Jahr, hat mich verärgert, behauptet er doch, “dass Frauen die schlechteren Künstler seien”. Legt er nicht selbstgefällig männliche Maßstäbe an einem Kunstbegriff an, der historisch Frauen ausgeklammert hat und der immer noch zu wirken scheint?
Seiner Meinung nach bestehen die Frauen “die Marktprüfung” nicht. Sie haben nicht die Grenze des „Schwachsinns“ erreicht, die Männer zu Künstlern macht. Auch fehlt ihnen deren „Brutalität“. Es ist die alte Leier von der künstlerischen Obsession, zu der nur autarke Männer fähig sind, die eben nicht Kind und Mann protegieren müssen.
Überheblich, arrogant: immerhin mutig-offen. H. Baselitz scheint sich gewiss zu sein, dass ihm niemand mehr etwas kann. Ihr aber: Lasst mich mit den alten Männern in Ruhe!