5. Oktober 2025

Frühlingstagundnachtgleiche am Heiligers Brunnen

Im Jahr 2016 war ich das letzte Mal beim Heiligers Brunnen (Hannover), siehe hier. Damals hatte ich das Quellwasser, daß aus einem Rohr austrat, nicht gefunden und vielleicht floß es damals auch nicht. Diesmal sah ich es sofort und auch das Teufelsbad, was im 18. Jahrhundert als Badestelle ausgebaut wurde, war jetzt leicht zu finden. Manchmal muß man eben wiederkommen, und nicht jeder Ort läßt sich beim ersten Besuch erkennen.

Die Schwefelquelle

Zwar zeigen sich beim Austritt des Wassers aus dem Rohr rostbraune Verfärbungen, nach Schwefel riecht und schmeckt das Wasser jedoch nicht. Ein Schild informiert, daß die Quelle nahezu versiegt ist. Ein Absinken des Grundwasserspiegels soll die Ursache sein. Warum dieser jedoch erfolgte, wird nicht verraten.

Schade ist es, denn Schwefelquellen sind Orte der Reinigung, Erneuerung und Heilung. Das Schwefelwasser wirkt desinfizierend und entgiftend – sowohl äußerlich bei Hautkrankheiten wie Ekzemen, Psoriasis oder Rheuma, als auch innerlich bei Trinkkuren gegen bestimmte Stoffwechselstörungen.

Darüber hinaus hat die Schwefelquelle eine starke transformierende Symbolik: Schwefel steht alchemistisch für Reinigung, Wandlung und das Lösen alter Muster. Ein Bad im schwefelhaltigen Wasser kann eine symbolische Läuterung sein.

Und was ist, wenn die Quelle annähernd versiegt ist, so wie es bei Heiligers Brunnen der Fall ist.

Selbst dann bleibt die Kraft der Quelle erhalten bleibt, denn das geistige Strömen ist nicht versiegt. Vielleicht schläft der Quellgeist nur, liegt wie Dornröschen im Zauberschlaf, und wartet nur darauf, daß Menschen sich ihm wieder bewußt annähern.

Das haben wir heute getan. Und welcher Zeitpunkt hätte dafür besser geeignet sein können, als die Frühlings-Tagundnachtgleiche!

Ein Mandala für Ostara

Wir, eine kleine Gruppe von Frauen, haben bei schönstem Frühlingswetter ein Naturmandala gelegt: Einen Kreis aus Blüten, Moos, Zweigen und Steinen – ein lebendiges Symbol für das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkel und für das Erblühen nach der Stille des Winters.

Unser Ritual stand im Zeichen der Göttin Ostara, auch wenn dies nicht ausgesprochen wurde.

Ostara ist eine Frühlingsgöttin, die Erneuerung, Fruchtbarkeit und das sanfte Erwachen der Erde verkörpert. Der Hase und das Ei, die ihr zugeordnet sind, symbolisieren Lebenskraft und unendliches Potenzial. Das Fest der Frühlingsgöttin ruft uns dazu auf, in Einklang mit dem aufblühenden Leben um uns herum zu treten – nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich.

Es war ein entspannter Nachmittag, der nicht nur uns, sondern auch dem Ort Energie gegeben hat.

Zum Schluß konnten wir uns nur schwer von unserem Mandala trennen, was jetzt hoffentlich noch den ein oder anderen Spaziergänger erfreuen wird.

Heil Ostara!

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