5. Oktober 2025

Gedankensplitter der Woche

Was sind eigentlich NFTs

NFTs sind Non-Fungible Token und sozusagen ein digitales Etikett, was aus einem beliebig reproduzierbaren Gegenstand ein Einzelstück machen soll.

Im Kunstmarkt, der ja häufig vorgibt kritisch zu sein, in Wirklichkeit aber genau das Gegenteil ist, nämlich hyper-kapitalistisch, wird bei den Big Playern vermehrt auf NFTs gesetzt. NFTs sind eine Kapitalinvestition, ähnlich wie man eben auch Aktien hält. Und die Reichen, Schönen und Geldwäscher sparen sich so die Aufbewahrung von realen Kunstwerken in Schweizer Tresorhäusern und freuen sich über die Auslagerung ihres Besitzes auf Blockchains.

Dies alles torpediert mein Kunstverständnis, was – da bin ich altmodisch – immer eine Kommunikation mit dem Nicht-Materiellen, Nicht-Fassbaren und Göttlichen darstellt. Die Reduktion auf ein reines Geschäft kommt dann für mich einen Verrat gleich, weshalb mich eine Meldung wie diese hier auch nicht wirklich schockiert:

s//futurezone.at/digital-life/milliarden-dollar-torrent-nft-bay/401811697?fbclid=IwAR2cD0rAneGU3yuu5nVgFMYlBeDpeNCopQIycab4R4NUqqrL0r0UPmzywnQ

Und die VR-Welten?

Die Entwicklung in Hinblick auf NFTs bei den Big-Playern lässt sich auf die VR-Brillen gut übertragen. Hier macht es dann nicht das Datenzertifikat für einen gehypten Künstler, stattdessen die Masse, die dann ihren Avatar im Outfit eines bestimmten Mode-Labels durch das Metaverse tanzen lassen kann. Vielleicht ist das Kleidungsstück dann kein Einzelstück mehr, aber immerhin ist es Bestandteil einer streng limitierte Edition.

In Zeiten des virtuellen Besitzes reicht dann auch ein “tiny house”, nicht wahr?

Das gibt es schon und das wird noch zunehmen, umso mehr wir die analoge Welt verlassen und uns der virtuellen zuwenden (was bei all den politischen Verwerfungen, die uns belasten, ja auch kein Wunder ist).

Mich stimmt es traurig, habe ich das Schattendasein der VR genossen, doch aktuell hat die Transformation in ein Marktmodell mit Abos, Werbung, Items und “Working-Spaces”, die das reale Elend in virtuelle Welten übertragen, schon begonnen.

Das Internet als Vorreiter!

Das Internet hat vorgemacht, wohin die Entwicklung gehen kann. Hier sind virtuelle Güter zum Massenphänomen geworden, womit sich viel Geld verdienen lässt, nicht aber für den einzelnen Kreativen. Das zeigt beispielsweise die Musikindustrie oder auch der Büchermarkt. Modelle, wo einzelne Autoren ihre Bücher direkt vermarktet haben, sind – bis auf Ausnahmen – gescheitert, stattdessen haben sich jetzt Vermarktungsplattformen “darüber” gelegt, die Musik-, Bücher-, Film- und Zeitschriftenstreamings anbieten und die – auf der Grundlage von Algorithmen- auch schon “extra” produzieren lassen, was dem Publikum gefallen mag.

Und so gibt es vom immer Gleichen unzählige Variationen, die uns beschäftigt halten, ohne uns wirklich zu berühren.

Jetzt ist es auch schon unerheblich, ob ein Buch geleakt wurde oder nicht, will einer davon leben, muss er seine Einnahmen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – aktuell sowieso über Werbung, Spenden, Ehepartner oder “Events” generieren.

Auf die “Events” greifen jetzt auch schon Anbieter zu, die Plattformen dafür erschaffen und wenn auch hier die Claims verteilt sind, wird sich auch mit “Kursen” für den Einzelnen nicht mehr viel verdienen lassen. Die Plattformen verdienen dann.

Ich denke, dass sich das alles nicht verhindern lässt und vertraue darauf, dass es eine Gegenbewegung geben wird, die sich auch an haptisch erfassbaren Dingen und an realen Begegnungen erfreuen wird, die keinen ausgefeilten Verkaufsstrategien unterworfen sind. Vielleicht muss man dafür demnächst in den Untergrund gehen.

Apropos … Untergrund …

Was ist da in Österreich los?

Es gruselt mich, doch auch Deutschland ist nicht mehr weit entfernt von den diktatorischen Verwerfungen, die die österreichische Regierung nun versucht durchzusetzen. In Deutschland wagt schon Söder auszusprechen, was vor Wochen noch als Fake-Nachricht gebrandmarkt worden ist, derweil die Medien die Taktung ihrer staatlich finanzierten Gehirnwäsche, bis über die Schmerzgrenze hinaus, erhöhen.

Wenn ich mich noch in einer Demokratie wähnen würde, dann wäre ich mutiger, hier zu schreiben, so lasse ich andere sprechen:

Ausschnitt, Füssener Totentanz, St.-Anna Kapelle des ehemaligen Benediktinerklosters Sankt Mang

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