5. Oktober 2025

Mein zweiter Tag in Jaipur!

Das Puppenspiel, Kathputli genannt, hat in Rajasthan eine jahrhundertealte Tradition, die von der Bhat-Gemeinschaft ausgeübt wird. Einst unterhielten sie nicht nur die Dorf- und Stadtbewohner, sondern auch die Höfe der Rajputen. Sie priesen die Herrscher, die sie dafür mit materiellen Vergünstigungen auszeichneten. Noch heute reisen die Theater durch die Lande und verbreiten Neuigkeiten und moralische und soziale Werte, erzählen witzige Anekdoten oder erzählen Geschichten aus den großen indischen Epen Ramayana, Mahabharata und dem Liebesdrama von Laila & Majnun. Die Aufführungen werden von Musikern begleitet.

Auf nach Mandawa!

Die Kaufmannspaläste, Havelis, sind typisch für Mandawa und seine  Umgebung.  Die Havelis, was “geschlossener Raum” bedeutet, sind der hauptsächliche  Grund, warum Rajasthan-Rundreisen hier Station machen. Mir haben die Bemalungen ausgesprochen gut gefallen.

Bedingt durch den Fernhandel zwischen Indien und dem Osmannischen Reich und somit Europa erlebte die Region ab dem 18. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung.  Zuvor hatten die Handels-Karawanen ihre Routen verändert, um der Besteuerung von Fürsten zu entgehen.

Immer mehr Kaufleute ließen sich hier nieder und diese zeigten, wie lukrativ ihre Geschäfte waren, auch durch aufwändige Verzierungen im Außenbereich ihrer Häuser.

Auf der Rückreise

Den einzigen Lichtblick des Tages stellt der Stopp in Heiligelinde/Swieta Lipka dar. Ursprünglich soll hier einmal  in Kultplatz der Pruzzen, eines baltischen Volkes, gewesen sein. Die Linde war das Symbol von kleinen Erdmännchen (genannt Puschkait), die mit den uns bekannten Heinzelmännchen vergleichbar sind. Ich vermute jedoch, dass es sich hier vorrangig  um  einen rituellen Ort für eine Göttin gehandelt haben muss, schließlich wird hier immer noch Maria gehuldigt.