Einmal im Monat gehen wir – das ist eine Gruppe von interessierten Hannoveraner/inne/n – gemeinsam wandern. Dabei verknüpfen wir das Wandern mit spirituellen Themen und lernen darüber hinaus die nähere Umgebung kennen.
Das letzte Mal waren wir hier:
Das ist die „Alte Taufe” und mein Sonntagsausflugs-Führer von Ingeborg Müller sagt dazu:
„Dabei ist dieser sagenumwobene Stein einen Besuch wert, auch wenn seine Geschichte recht blutrünstig ist. Offensichtlich ist dieser mächtige Steinquader mit seiner schüsselartigen Vertiefung von Menschenhand behauen. Angeblich sollen hier einst in dem von Cheruskern bewohnten Gebiet Blutopfer durch das Schlachten von weißen, als heilig angesehenen Pferden erbracht worden sein. Sie galten dem germanischen Kriegsgott Tiu, von dem auch der Name Deister abgeleitet werden kann. Später aber habe ein heidnischer Adliger auf jenem Stein, der damals inmitten eines Burghofes gestanden haben soll, die Erstgeborenen der von ihm besiegten Christen geopfert, ehe er sich dort voller Reue als Christ taufen ließ. Damit wurde die ‘Alte Taufe’ zum Taufstein.” (S.51 f.)
Nun, mich selbst interessieren die germanischen Wurzeln mehr als die christlichen Schauergeschichten, die später auf die alten Kraftplätze projiziert worden sind. Insofern nehme ich an, dass an diesem Stein früher Recht gesprochen worden ist, schließlich ist Tiu oder auch Tyr der Gott des Things, des Rates also.
Doch er ist noch viel mehr: Genauso wie Odin, der ihn später verdrängte, ist er der große Himmelsgott. Ihm ist eine eigene Rune zugeordnet. Es ist ein Pfeil, der nach oben zeigt und den die Krieger einst auf ihre Speere zeichneten.
Diese Rune steht für Gerechtigkeit und verweist durch ihre aufstrebende Form auf das Irminsul, womit ich dann – für alle, die es verstehen wollen – den Zusammenhang zu den Externsteinen hergestellt habe.