
Mixed Media, 43x 31 cm, Schwangau 2023
Im entspannten Blick auf die sommerlichen Berge, im hübschen Heim von Moni und Wolfgang, entstand diese kleine Arbeit.
Die Inspiration dazu gab mir ein bizarres verwittertes Brett, dass ich für eine Frottage nutzte. Der Rest war ein entspannter Traum.

Was aber ist eine Frottage?
Das Wort Frottage leitet sich vom französischen Wort „frotter“, was „reiben“ bedeutet, ab. Bei dieser Technik wird Papier auf eine strukturierte Oberfläche gelegt und hernach mit einem Bleistift oder einem anderen Zeichenwerkzeug darüber gerieben. Ich selbst bevorzuge Kohle, hatte diese bei der obigen Arbeit jedoch nicht zur Verfügung. Auch strebe ich keine exakte Abreibung an, sondern versetze das Papier auf der Oberfläche immer wieder, sodass eine zufällige Komposition erzeugt wird, die mich in den Kontakt mit dem eigenen Unterbewusstsein bringt.
Damit stehe die Anwender dieser Technik in der Tradition der Surrealisten, insbesondere von Max Ernst, der schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts sich von der Frottage zu magischen Landschaften inspirieren ließ. Natürlich ist die Frottage aber keine originäre Erfindung von einer Einzelperson, denn schon immer haben Menschen Oberflächen durchgerieben und sich daran erfreut. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang das „bass rubbing“ der Engländer, in denen Grabplatten abgerieben und als Souvenir gesammelt werden.
Bei Monika Bartel-Weber, die zusammen mit Wolfgang Wittek, mich in Schwangau beherbergt hat, ist aus ihrer anfänglichen Frottage eine Weltraumszene mit Elementarteilchen geworden.
