Unser Hotel in Jodhpur: Indana Palace
Übernachtet haben wir für zwei Nächte im Indiana Palace. Das Hotel hat mir, trotz eines Stromausfalls, insgesamt sehr gut gefallen. Störend fand ich aber die vielen Tauben, die mich auch davon abgehalten haben, den Swimmingpool zu nutzten.
Das Essen war fantastisch (wie eigentlich in allen Hotels während der Reise) und am Abend gab es im Garten ein Unterhaltungsprogramm mit traditioneller Musik aus Rajasthan.
Mit einer kleinen Gruppe Mitreisender besuchten wir jedoch in einer im Lokal gelegenen Lokalität eine Bar, in der zu wirklich ohrenbetäubender Musik hübsche Tänzerinnen im Bollywood-Stil Animationen betrieben. Einer der Herren, wohl der Geschäftsführer der Lokalität, steckte den Damen immer wieder Geldscheine zu, wohl um die Gäste dazu aufzufordern, es ihnen gleichzutun.
Doch dies war das Abendprogramm und ich bin etwas voreilig in meinem Reisbericht.
Herrschaftlicher Totenkult: Jaswant Thada
Der Tag (4. Oktober) begann erst eimal mit dem Besuch eines Denkmals für den Maharaja Jaswant Singh II (1873 – 1895). Das prachtvolle Gebäude, was einen kleinen Palast gleicht, ist aus dem schimmerndem Makrana-Marmor erbaut, der weniger empfindlich sein soll wie der Carrara-Marmor.

Auf dem Gelände gibt es weitere Kenotaphen, die, nach dem Vorbild islamischer Mausoleen und Kuppelpavillons, zum Gedächtnis an Hindufürsten errichtet worden sind. Auch heute noch dient das Gelände als Verbrennungsstätte für Angehörige der Familie von Marwar; die letzte Verbrennung soll gerade eine Woche vor meinem Besuch stattgefunden haben.
Vom Denkmal Jaswant Thada aus hat man einen fantastischen Blick auf das Fort Mehrangarh, unser nächstes Besichtigungsziel.
Direkt vor dem Jaswant Thada befindet sich das Reiterstandbild von Rao Jodha, des Gründers von Jodhpur. Der Arm des Reiters weist genau auf das Fort Mehrangarh, was unser nächstes Besichtigungsziel ist.
Das Fort Mehrangarh
Wie ein Adlernest thront es über den Höhen von Jodhpur.
Die Stadt war einst der Mittelpunkt des Marwar-Reiches und lebte von den Zöllen der durchziehenden Karawanen.
Vom Fort aus hat man eine fantastische Aussicht auf Jodhpur. Hier gibt es erst einmal ein großes touristisches Gedränge, um das perfekte Foto schießen zu können.

Dieser Herr hat sich hingegen ganz bewusst als Fotomotiv positioniert und bestreitet damit seinen Lebensunterhalt.
Diese Herren demonstrieren uns wie ein Turban gebunden wird.
Im Palast selbst gibt es viel Pracht zu sehen. Das Innnere gleicht einem Labyrinth aus Innenhöfen und verwinkelten Durchgängen. Die Außenfassaden zieren feine Ornamente.
Im Museum sind u.a. kostbare Miniaturen, Elefantensitze und Sänften zu bestaunen.
Im Phool Mahal/Blumenpalast werden Träume aus Tausndundeine Nacht lebendig.
Eine Kuriosität sind die Weihnachtskugeln, die im Schlafgemach des einstigen Herrschers unter der Decke hängen. Dieser hatte sie während einer Europareise gesehen und war so begeistert davon gewesen, dass er sie als Inspiration für seinen Wohnbereich übernommen hatte.
Der Tücherverkauf
Nachdem wir uns im Hotel ausgeruht hatten, bot uns unser Reiseleiter noch eine Fahrt zu einer Verkaufsveranstaltung an. Alle Teilnehmer nahmen das Angebot an, auch ich.
Rückblickend fand ich diese Verkaufsveranstaltung auch in Ordnung, da sie uns als eine solche angekündigt wurde und wir die Wahl hatten, ihr nicht beizuwohnen. Bei den vielen weiteren “Touristenfallen” , die uns an den Folgetagen vom Reiseleiter präsentiert wurden, war dies leider nicht der Fall und so saßen wir dann viel zu häufig in Verkaufsräumen herum und hatten danach für die eigentlichen touristischen Höhepunkte viel zu wenig Zeit, bzw. mussten diese genau in der Mittagshitze besuchen.
In Jodhpur jedenfalls wurden uns “Sunday-Monday” 🙂 Tücher von klangvollen Markenherstellern präsentiert. Diese wiesen kein Etikett auf, sollten aber angeblich in der gleichen Produktionlinie hergestellt und daher identisch mit dem Markenprodukt sein, jedoch sehr viel billiger. Wer könnte dazu jetzt noch Nein sagen?
Ich entschied mich gegen die “Markenware” und für zwei Kaschmirschals als Mitbringsel, einen indischen Wandbehang und einem Hippie-Sofaüberwurf, bezahlte mit Kreditkarte und ließ mir die Ware nach Deutschland zusenden. All dies funktionierte ohne Probleme.
Hier ist mein “Unboxing”-Video:
Meine Rajasthan-Rundreise von Anfang an, könnt ihr hier nachlesen.
Ein Gedanke zu “Jodhpur: die blaue Stadt”