Kann man sich ansehen, muss man aber nicht! Für die Biographie von Lou Andreas Salomé wird ein herkömmliches Erzählformat genutzt. Uninspiriert. Eine alte Lou diktiert einem jungen Germanisten ihr Leben. So ist dann der Rahmen für die linear eingefügten Lebens-Sequenzen vorgegeben, in denen die Männer seltsam “bescheuert” herüberkommen und die Protagonistin sie dauerbeschwipst zumeist abweist, während sie gleichzeitig schlaue Lebensweisheiten von sich gibt. Das feministische Lehrstück wird untermalt von melancholischer Klaviermusik in der Endlosschleife. “Deutsches Autorenkino” reloaded. Der auf diese Weise politisch korrekt belehrte Zuschauer kann im Anschluss an die Filmvorführung intelligent-erhaben nach Hause schweben und alles ganz exorbitant gefunden haben! Bei mir bleibt jedoch ein fader Beigeschmack. Filmkunst geht anders.