Am Samstag besuchten meine Freundin und ich die Jugendburg Ludwigstein, in der der Eldaring, ein neuheidnischer Verein, den ich mich freundschaftlich verbunden fühle, sein jahreszeitlich doch etwas verspätetes Ostara-Treffen abhielt.
Der Tagungsort ist an sich schon interessiert, schließlich blickt die beherbergende Höhenburg im Werra-Meißner-Kreis in Hessen auf eine bewegte Geschichte zurück, die ich hier mal in aller Kürze referieren will:
1415 wurde sie von Landgraf Ludwig I. von Hessen erbaut.
Das ist der Blick in den schönen Burghof:
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Burg nur noch eine Ruine; erlangte aber die Aufmerksamkeit der von der Romantik inspirierten Wandervogel-Bewegung, die diese neu aufbauten und zu einem Zentrum der Jugendbewegung machten.
Die Burg erlebte nun eine neue Blüte, bis sie in der Zeit des Nationalsozialismus zum Schullungslager der Hitlerjugend wurde.
Nach dem Krieg gründeten sich die Jugendbände neu. Die Burg wurde erneut zu einem Treffpunkt der bündischen Jugend, die sich immer noch dort trifft und die Burg mit ihren Bauhütten und Musikaktivitäten belebt.


Als Tagesgäste genossen wir das schöne Ambiente der Burg und “putzen unsere Sig-Runen”, um einmal auf Delling-Kultist Hermann Ritters satirischen Vortrag anzuspielen. Dieser trieb uns vor lauter Lachen die Tränen in die Augen, was – bei mir zumindest – in diesen doch eher als traurig zu bewertenden Zeiten nur alle Jahrzehnte einmal vorkommt. Danke, Hermann Ritter.
Später fungierte Frigga Asraaf als Zeremonienmeisterin, mit der wir Runen tönten und die uns auf diese Art und Weise nach Asgard reisen ließ. Die Bifröst-Brücke tat sich für uns auf und wir traten unsere Rückreise in die alltägliche Welt an, die sich – man kennt es nicht anders – mal wieder abenteuerlich gestaltete. Aber sprechen wir nicht darüber!
