5. Oktober 2025

Wie stelle ich selbst einen Mythos her?

Shaman

In der Vergangenheit habe ich mich schon ausführlich mit dem Thema “Individuelle Mythologien” beschäftigt, einer Kunstrichtung, der ich mich auch selbst zurechne. Schau auch hier: Individuelle Mythologien

Im Stil von Blogartikeln wie “Die zehn besten Tipps wie Sie …. können/machen/bekommen” habe ich mich im Folgenden dazu inspirieren lassen, eine Anleitung zur Erschaffung eines eigenen Mythos, der eben nicht an ein Kollektiv gebunden ist, zu erdenken.

Dabei sind neun Punkte herausgekommen. (Neun deshalb, weil diese Zahl in meinem Weltbild eine gewisse Wichtigkeit besitzt! Und natürlich auch, weil all die populären Blogs und Medien die Zahl Zehn präferieren. Abgrenzung muss schließlich sein, zumindest für mich!)

Los geht es!

1. Dabei beginnen wir natürlich bei uns selbst aus und stellen uns die Frage, was will ich sein? Wenn ich mir selbst eine Theaterrolle auswählen könnte, welche wäre diejenige, die mir am meisten behagen würde? Wenn du so nicht weiterkommst, mache dir die Persönlichkeitsmerkmale bewuss, die du ablehnst und verwirkliche dann das Gegenteil: spielerisch!

2. Stelle dir dabei folgende Fragen: Welche Handlungen im aktiven Leben passen zu dieser gewählten Rolle?
Was kannst du jetzt im momentanen Alltag davon schon integrieren. Was dagegen fällt dir schwer? Welche Gründe gibt es dafür?

3. Eventuell musst du dein Rollenbild modifizieren. Vielleicht sind für dich “Abweichungen” von deiner ersten Vorstellung des gewählten Ichs sinnvoll. Wiederhole den Prozess bei 1. und durchlaufe ihn so oft, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.

4. Gibt es mythologische Gestalten (Götter, Göttinnen, Helden) oder Romanfiguren, die dieser Rolle entsprechen? (Von der Wahl von real lebenden Personen rate ich ab, zu groß die Gefahr in einem devoten Guru-“Kult” zu verfallen.)

5. Beschäftige dich mit den historischen, religiösen, literarischen, … Hintergründen deiner Vorbilder, ohne aber dein Gewahrsein dafür zu verlieren, dass du einen Mythos kreierst (Geschichte wird übrigens ähnlich “gemacht”, nur dass die jeweils Herrschenden dann vermessenerweisevon einer objektiven Wahrheit sprechen.  Sammle so viele Informationen über deine Vorbilder, wie dir möglich sind.

6. Verändere diese, auf der Grundlage des Bestehenden, in der Form, dass sie für dich wirksam sind. Erschaffe dir ein Bildnis!

7. Kreiere dir Symbole und Rituale, die dein Rollenvorbild manifestieren und dich eventuelle Blockaden überwinden lassen, die dich daran hindern, es im Alltag zu leben. Informiere dich über religiöse Zeremonien. Was kannst du von ihnen übernehmen?

8. Vergesse niemals, dass du die Erschafferin/der Erschaffer bist. Lass dich überraschen … lass dich aber nicht vereinnahmen. Wie ließ schon Goethe seinem Zauberlehrling sagen: “Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.”

9.  Experimentiere mit neuen Rollenbildern, wenn dir dein altes nicht mehr behagt. Rufe Teilpersönlichkeiten, Feierabend-Ichs, Archetypen und Fastnachtslarven ins Leben, ganz wie es dir beliebt.  Werde, was du dir erdacht hast.  Multipliziere dich und sei dabei ganz du selbst.

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